Zum Hauptinhalt springen

Gedanken

Die Entwicklungen im IT-Bereich sind sehr spannend. Noch vor ein paar Jahren war beispielsweise das Thema künstliche Intelligenz noch reines Wunschdenken. Zwar gab es mit der so genannten "Fuzzy Logik" schon Systeme, die "Entscheidungen" treffen konnten, aber ein Feedback aufgrund heutiger LLM waren nicht gegeben, da Technik und Rechenleistung schlicht nicht gegeben waren. Auf dieser Seite beschäftige ich mich nicht nur mit diesem Thema, sondern teile generell meine Gedanken zu verschiedensten -auch gesellschaftlichen- Themen, die mich beschäftigen. Die hier geteilten Gedanken spiegeln meine Meinung wieder und sind keinesfalls als Ultima Ratio zu verstehen. 

Gebrauch künstlicher Intelligenz

Zugegeben, es hat schon einen gewissen Reiz ChatGPT, Gemini und was auch immer zu nutzen. Grundsätzlich spricht auch nichts dagegen. Das eigene Denken sollte jedoch nicht aufgegeben werden. Ich habe den beiden KI einmal die Frage gestellt "wenn sie das Böse wären, was würden sie unternehmen um die nachfolgende Generation zu vergiften?" Die Antworten haben mich sehr nachdenklich gemacht, da wir demnach mitten im Prozess sind. Hier die Antworten beider KI zum Download. Als Mahnung schrieb ich daraufhin den Essay "Ein Manifest des Bösen", welches hier ebenfalls zum Download bereitsteht.

Gendergerechte Sprache

Um es kurz zu machen: Ich lehne das sog. Gendern konsequent ab. Ich sehe keine Notwendigkeit darin, dass eine Minorität vorgibt wie gedacht und gesprochen werden soll. Für mich hat das so einen Hauch von Gleichschaltungsversuch. In der Geschichte gab es bereits solche Versuche der Gleichschaltung, die allesamt gescheitert sind. Wer sich nicht gesehen und/oder ausgegrenzt fühlt, sollte eher an der eigenen Einstellung arbeiten. Sprache als fluides System entwickelt sich ohnehin eigenständig. Die Begrifflichkeiten, die unsere Generation noch kennt und verwendet, scheinen der heutigen Jugend häufig fremd und vice versa.

Der Held ist und bleibt eine Person, die sich durch heldenhaftes Verhalten auszeichnet, egal ob Mann oder Frau. Das beliebte Standardargument, Frauen wären hier nur „mitgemeint“, wird auch durch 1000-maliges Wiederholen nicht richtiger. Sprache meint nie etwas, Menschen meinen. Und wenn Menschen meinen, der Held wäre ein Mann, dann muss man eben diese Meinung ändern. Einfach indem mehr Frauen Helden sind. Dass in den bekannten Trivialstudien die Befragten mehr Männer nennen, wenn man sie nach ihren Lieblingsautoren fragt, liegt auf der Hand: Im bisherigen Verlauf der Menschheitsgeschichte waren Autoren überwiegend Männer. Zumindest diejenigen, über die geredet wurde. Also denkt man beim Wort „Autor“ erstmal an Männer. Genauso denken wir, obwohl es inzwischen in Deutschland mehrere Dutzend Männer gibt, die diesen Beruf ausüben, bei dem Wort „Hebamme“ zuerst einmal an Frauen. Damit hier keine Missverständnisse entstehen: Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist ein höchst erstrebenswertes und leider immer noch nicht ganz erreichtes Ziel. Aber der aktuelle – man muss schon sagen: Sprachterror –, mit dem eine verbohrte, woke Ideologenclique in ihrer Blase ganze Stadtverwaltungen und Universitäten überzieht, ist der falsche Weg dahin. Wer sich mit der Materie auseinandersetzen möchte, dem seien die Bücher "Woke - Psychologie eines Kulturkampfs" von Esther Bockwyt und "Der neue Kulturkampf - Wie eine woke Linke Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft bedroht"" von Prof. Dr. Susanne Schröder wärmstens ans Herz gelegt. Gleichermaßen mutige und entlarvende Werke!

Gänzlich absurd wird es, wenn man tatsächlich über mehr als zwei biologische Geschlechter fabuliert. Die strikte fortpflanzungsbiologische Definition führt zu zwei Geschlechtern (männlich und weiblich). In der Gesellschaft und den Sozialwissenschaften wird Geschlecht (Gender) jedoch oft als ein Spektrum betrachtet, das über die binäre Unterscheidung von Mann und Frau hinausgeht. Es geht dabei um die Geschlechtsidentität, also das innere Gefühl, welchem Geschlecht man sich zugehörig fühlt. Geschlechtsidentität bezieht sich also auf das innere Gefühl, Mann, Frau, beides, keines von beiden oder etwas anderes zu sein, und ist insofern ein soziales und gesellschaftliches und ggf. psychologisches Konzept bzw. Konstrukt. In Deutschland wurde 2018 die dritte Option "divers" im Personenstandsregister eingeführt. Diese Option steht intergeschlechtlichen Menschen zur Verfügung, die sich nicht eindeutig als männlich oder weiblich verorten. Dies bedeutet ebenso, dass es lediglich juristisch gesehen drei Geschlechtsoptionen gibt: weiblich, männlich und eben divers. 

Im Kern ist also das "biologisches Geschlecht" (sex) von "Geschlechtsidentität" (gender) strikt abzugrenzen.  Da heutigentags über das Selbstbestimmungsgesetz die Wahlfreiheit hinsichtlich Geschlechtsidentität faktisch bis zur Beliebigkeit ausgereizt werden kann, bin ich also heute ein Mann, morgen eine Frau. Und wenn ich dann aus Unkenntnis heraus in der Ansprache noch das vermeintlich falsche Pronomen verwende? Eine Ordnungswidrigkeit könnte die Folge sein. Manch einer hat aus diesem Umstand heraus bereits eine lukrative Einkommensquelle entwickelt.

Besagtes Selbstbestimmungsgesetz ist bei näherer Betrachtung jedenfalls deutlich unausgereift. So können Kinder mit Vollendung des vierzehnten(!) Lebensjahres bereits ihren Willen zum Identitätswechsel bekunden, sofern die Eltern dem zustimmen. Falls die Eltern die Zustimmung verweigern, kann das Familiengericht über das Ansinnen des Kindes entscheiden. Der Gesetzgeber hat es insofern schlicht "vergessen" eine klare Rechtsprechung zu treffen und überlässt derartige "Kleinigkeiten" lieber den Familiengerichten. So treibt man Keile in ansonsten funktionale Familien! Abgesehen davon mutet noch eine andere Sache geradezu grotesk an: Im Verteidigungsfall können Sie sich so oft als Paula definieren, wie sie wollen. Im vorgenannten Fall greift dann eben doch ausschließlich das biologische Geschlecht und Sie sind und bleiben eben Paul.. Ich finde derartige Debatten also schlichtweg ermüdend, zumal dann, wenn es sich im Kern um offensichtlich gefühlte Realitäten handelt. Ich als Mann kann doch letztlich überhaupt nicht ermessen, wie sich eine Frau fühlt und vice versa. 

Solche völlig überflüssigen Diskussionen zeigen meiner Meinung nach den Grad des moralischen Werteverfalls einer Gesellschaft sehr deutlich auf. Natürlich bin ich als "alter weißer Mann" in woken Kreisen das Feindbild schlechthin. Allerdings empfinde ich Kritik aus eben diesen Reihen stets als Ritterschlag und kann deshalb damit ganz gut leben. Berufsempörte waren mir schon immer herzlich egal.

Religionen

Menschen, die ihre Religiosität offen zur Schau stellen (den Fisch am Auto, das Kreuz um den Hals, das Kopftuch im Spiegel, die Bibel auf dem Schreibtisch) verschaffen sich damit ein stilles moralisches Guthaben. Nicht durch Handlungen, sondern durch Zugehörigkeit. Das Symbol ersetzt das Tun. Es sagt "Ich bin religiös, also bin ich gut."

Jeder Gang zum Auto und der Blick auf den Fisch am Heck, jedes Anlegen der Kette, jedes Tuch über dem Haar frischt dieses Gefühl auf. Es ist kein flüchtiger Effekt wie beim bekannten Moral Licensing, wo gute Taten kurzfristig schlechte legitimieren. Es ist Dauerzustand. Das Symbol lädt die innere Waagschale permanent auf - und wer diese moralische Deckung ständig bei sich trägt, kann sich vermeintlich fast alles erlauben.

Doch gerade jene, die am lautesten ihre Moral verkünden, sind oft die Rücksichtslosesten. Sie können das, weil sie dieselbe Fähigkeit zur Ausblendung kognitiver Dissonanzen besitzen, mit der sie auch die Widersprüche in ihrer heiligen Schrift ignorieren. Wer systematisch die logischen Unmöglichkeiten und moralischen Abgründe eines religiösen Textes ausblenden kann, kann ebenso systematisch die Diskrepanz zwischen religiösem Anspruch und tatsächlichem Verhalten ausblenden.

Das ist schlimmer als bewusste Heuchelei - es ist vollständige Selbsttäuschung. Diese Menschen lügen nicht, sie haben die Lüge verinnerlicht. Ihr Denken ist so eingerichtet, dass Widersprüche gar nicht erst ins Bewusstsein dringen. Der Handwerker, den ein Christ mit Fischsymbol übervorteilt, hat es nicht mit einem Zyniker zu tun, sondern mit jemandem, der sich trotz des Betrugs als anständig empfindet. Die religiöse Identität neutralisiert jedes Fehlverhalten.

Das funktioniert universell, bei jeder Religion. Der Mechanismus ist identisch: Demonstrative religiöse Symbole signalisieren nicht Integrität, sondern die Abwesenheit moralischer Selbstreflexion. Es sind Menschen, die sich ihre Moral nicht durch Handlungen verdienen müssen, sondern durch Zugehörigkeit bereits besitzen.

Das gilt allerdings nur, solange diese Symbole nicht vom Mainstream getragen werden. In stark religiösen Gesellschaften, wo fast jeder solche Symbole zeigt, verlieren sie ihre Funktion als moralisches Sondergewicht. Dann tragen auch die Durchschnittlichen sie und das aus sozialem Druck, nicht aus Selbstlegitimation.

Nach oben